Coesfeld. Das ist eine schöne Geste: Ab dem 1. Juli können Menschen mit geringem Einkommen (Leistungsbeziehende nach SGB II, SGB XII, Beziehende von Wohngeld und aus dem Asylbewerberleistungsgesetz) das Coebad für einen Euro Eintritt besuchen. Das Ein-Euro-Ticket ist dabei zeitlich nicht begrenzt: Es gilt jeweils für einen ganzen Tag.
„Wir möchten den bedürftigen Coesfelderinnen und Coesfeldern und ihren Familien gerade jetzt in der Ferienzeit die Gelegenheit bieten, unser Bad besuchen zu können“, erklärt Kai Sudowe, Bereichsleiter Bäder bei der EMERGY, die Idee, einen temporären Ein-Euro-Eintrittspreis einzuführen. „Durch dieses Angebot haben insbesondere Familien mit kleineren Budgets die Möglichkeit, ein bisschen Urlaub zu Hause zu machen und eine schöne Zeit in unserem Freizeitbad zu verbrngen“, fügt Coesfelds Bürgermeisterin Eliza Diekmann hinzu. Sie denkt dabei vor allem an die Kinder und Jugendlichen.
Das funktioniert, in dem die Stadtwerke Coesfeld als Betreiberin des Coebades über die Stadt Coesfeld vom „Stärkungspakt NRW - Gemeinsam gegen die Armut“ Fördergelder in Höhe von rund 20 000 Euro erhalten. Auf diese Weise können die Stadtwerke und die Stadt Coesfeld die betroffenen Bürger gemeinsam unterstützen: „Unsere Hilfe setzt da an, wo sie gebraucht wird“, ist Eliza Diekmann überzeugt.
„Das Geld aus dem Stärkungspakt trägt dazu bei, den bereits ermäßigten Eintrittspreis in Höhe von 4,80 Euro auf einen Euro Eintritt je Badegast senken können“, erklärt Sudowe, warum die Stadtwerke Coesfeld und das CoeBad trotz allem wirtschaftlich denken müssen: „Schließlich bleiben die Kosten, die ein Bad im laufenden Betrieb verursacht, ja bestehen.“
Was also bleibt, ist der Eigenanteil in Höhe von einem Euro, den jede bedürftige CoeBad-Besucherin und jeder bedürftige CoeBad-Besucher zahlen muss, um das Bad und seine Annehmlichkeiten nutzen zu können.
Insgesamt können deutlich über 5200 Coesfelder von dieser Sondertarif-Regelung profitieren. Voraussetzung aber ist, dass die Badegäste ihre Bedürftigkeit nachweisen und sich selbst ausweisen können. „Wir werden, wie es bei uns ohnehin üblich ist, Kontrollen durchführen, um eventuellem Missbrauch entgegenzuwirken“, sagt Kai Sudowe. Ist das Kontigent vor dem 31.12.2023 aufgebraucht, endet die Aktion.
Bereits im Vorfeld sind die Sozialleistungsempfänger von der Stadt Coesfeld über diese gemeinsame Aktion von Stadtwerken und Stadtverwaltung informiert worden. Gäste mit Berechtigungsnachweis melden sich inklusive Lichtbildausweis an der Kasse des Coebades und erhalten dort mit einer Eigenbeteiligung von einem Euro Einlass ins Bad. Damit steht einem unbeschwerten Badevergnügen nichts mehr im Wege.